Hoffnung und ich
Diesmal werde ich über eine kleine persönliche Anekdote erzählen, die für mich zum Sinnbild für den Begriff Hoffnung geworden ist. Eigentlich ist es so unglaublich, wodurch es für mich so besonders ist.
Wir hatten 2015 eine Hündin (Lisa) aus Spanien übernommen. Wie viele andere Hunde auch spielte sie gerne mit Plüschtieren, welche sie auch im Feld meistens apportierte. Wir hatten für Lisa eine Plüschente im Dezember 2015 gekauft, die allerdings lange Zeit geschont wurde. Im Mai 2016 nahmen wir besagte Ente mit aufs Feld zum Gassigehen. Die Ente wurde paarmal geworfen und von Lisa zurückgebracht. Doch irgendwann war ein Mäuseloch oder irgendeine andere Spur interessanter. Trotz mehrmaligem Suchen konnte ich die neue Ente nirgends finden, weshalb wir ohne Ente wieder heimkehrten. Immer wenn wir an dieser Stelle spazieren waren, habe ich die Augen offengehalten, in der Hoffnung die Ente wieder zu entdecken. Doch leider vergebens.
Das Schicksal meinte es leider nicht gut mit Lisa und uns. Leider ist unsere Hündin im August 2015 vor ein Auto gerannt und auf dem Weg in die Klinik verstorben. Mein Mann wollte den leeren Hundeplatz bald wieder vergeben. Deshalb folgte im September 2016 unsere jetzige Hündin Pia in unseren Haushalt. Natürlich sind wir mit Pia auf den gleichen Wegen und Feldern wie mit Lisa unterwegs. Deshalb habe ich immer mal wieder Ausschau nach der verlorenen Ente gehalten. Aber wie realistisch ist es, ein Plüschtier auf dem Feld wiederzufinden? Trotz Pflug, Wind, Schnee und Sonne? Mathematiker könnten die Antwort auf diese Frage bestimmt berechnen. Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß ist, wenn man bedenkt, wie viele andere Hunde ebenfalls dort vorbeilaufen. Aber egal wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, Tatsache ist, dass ich fast genau ein Jahr nach dem Verschwinden, beim Spazierengehen mit Pia genau diese Ente wiedergefunden habe. Seitdem ist diese Ente mein Sinnbild für Hoffnung. Die Deutsche Huntington-Hilfe feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Das bedeutet auch 50 Jahre Hoffnung! 50 Jahre, in denen Menschen sich für die Erforschung dieser Krankheit eingesetzt und auch viel erreicht haben. Es zählt jeder, der weiterhin diese Hoffnung für uns Genträger zur Linderung der Krankheit weitergibt.
Ihre Doris
Januar 2020